Als Blogpartner der SMX besuchten wir auch in diesem Jahr wieder die Messe auf dem Münchner Messegelände, um den aktuellen Trends der Online-Marketing-Welt nachzuspüren. Zur Ausgabe 2024 standen wie in den Jahren davor interessante Panels und Keynotes auf dem Programm. Über allem stand die Integration von KI-Tools, die in Kombination mit verschiedenen APIs darauf abzielen, sämtliche Bereiche im Online-Marketing effektiver und automatisierter zu gestalten. Vor diesem Hintergrund beschäftigten sich nahezu alle Vorträge mit der Frage: Wie können SEOs und SEAs in der neuen KI-Welt ihre Arbeitsprozesse optimieren? Wir haben die wichtigsten Erkenntnisse der SMX 2o24 für SEOs und SEAs festgehalten.
SEO-Erkenntnisse
#1 Die Indexierung von neuen Seiten wird immer herausfordernder
Der Google-Index besteht aktuell aus ca. 400 Mrd. Dokumenten in 46 Sprachen. 3-5% des Google-Index ist deutsch, das entspricht insgesamt 10-20 Mrd. Dokumenten. Zur Orientierung: Google sortiert am Tag 200 Mrd. Spam-Seiten aus. Vor diesem Hintergrund vertrat Johan von Hülsen in seinem Panel die These, dass es für Seitenbetreiber immer schwieriger werden dürfte, ihre Seiten in den Google-Index aufnehmen zu lassen. Dies, zumal die Größe des Index nicht weiter anwachsen soll und daher andere Seiten aus dem Index fallen müssen, wenn neue Seiten aufgenommen werden. Johan von Hülsen gab interessante Tipps, falls die Indexierung der Seiten nicht wie gewünscht funktioniert.
Wichtigstes Takeaway: URLs, die lange nicht gecrawlt werden, werden nach einem bestimmten Zeitraum oft deindexiert. Ein Blick in die Search Console kann dann interessante Einblicke bieten. Gerade dann, wenn der Seiten-Bericht im Bereich “Gefunden aber nicht indexiert” mehr Seiten listet als der Bereich “Gecrawlt aber nicht indexiert”, ist dies oft ein Anzeichen für ein schwerwiegendes Problem. Oftmals kann sich hier eine Anpassung der Sitemap lohnen bzw. eine Umstrukturierung des betroffenen Webseitenbereichs.
#2 Der Einsatz von KI kann Arbeit ersparen, erfordert aber Feingefühl
KI war das Thema, das nahezu alle Panels auf der diesjährigen SMX dominierte. Aus SEO-Perspektive wurde die Relevanz von KI-Tools wie Chat-GPT hervorgehoben, gerade für die tägliche Arbeit. Neben benutzerdefinierten Lösungen wie CustomGPTs, die durch APIs den Arbeitsalltag deutlich erleichtern können, aber etwas Expertise erfordern, kam auch der Einsatz für alltägliche SEO-Arbeiten zur Sprache. Dr. Beatrice Eiring lieferte in ihrem Panel spannende Einblicke in ihre Erkenntnisse in der täglichen Arbeit mit KI. Es zeigt sich: Eine professionelle Arbeit mit KI kann zeitliche Ressourcen sparen, jedoch ist hierfür fachliche und sprachliche Expertise nötig.
Wichtigstes Takeaway: Um die besten Ergebnisse in der Arbeit mit KI zu erhalten, ist es lohnenswert, der KI bei jedem Prompt eine bestimmte Perspektive vorzugeben (“Schreibe diesen Text aus Sicht eines erfahrenen SEO-Managers.”) Nichtsdestotrotz hat generative KI aktuell noch Probleme mit inhaltlich fundierten Texten oder Artikeln zu neuartigen Themen. Unabhängig davon: Insbesondere für zusammenfassende Tätigkeiten und Erstellung von Gliederungen kann KI aktuell schon ein wichtiges Hilfsmittel für SEOs sein.
#3 Die richtigen Fragen stellen und das Nutzerbedürfnis befriedigen
Um aus der Masse von Inhalten herauszustechen, die unter Zuhilfenahme von KI generiert werden, ist das Treffen des Nutzerbedürfnisses wichtiger denn je. Denn: Je besser die Nutzerintention getroffen wird, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit von guten Rankings. Dazu gehört, die passenden Antworten auf die dringendsten Fragen der Kunden zu finden. John Ekman brachte es in seiner Keynote auf den Punkt: “Die Zukunft gehört den Unternehmen, die die richtigen Fragen stellen.”
Wichtigstes Takeaway: Gerade vor dem Hintergrund des Google Helpful Content Updates ist es in Zukunft noch wichtiger, noch stärker auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen, um die Außenwirkung der eigenen Marke zu stärken und langfristige Umsatzsteigerungen zu erzielen.
#4 SEO muss sich dem sich verändernden Nutzerverhalten anpassen
Auf Google werden die Zero-Click-Searches weiter zunehmen. Das bedeutet: Userinnen und Usern werden für bestimmte Anfragen Knowledge Panels ausgespielt, die bereits all ihre Fragen beantworten. In Zukunft dürfte SGE bzw. Gemini von Google deutlich wichtiger werden, wie Dr. Stefan Ebener in einer Keynote zeigte. Webseitenbetreiber müssen gerade vor diesem Hintergrund noch stärker die Probleme ihrer Kunden lösen, um in der organischen Suche auch zukünftig performen zu können.
Wichtigstes Takeaway: Wie sich die organische Suche in den nächsten Monaten und Jahren weiterentwickeln wird, kann aktuell noch keiner mit Sicherheit sagen. Fest steht, dass Zero-Click-Searches ein immer größeres Phänomen sein werden. Mit einer guten Positionierung der eigenen Marke sollte man darauf vorbereitet sein.
SEA-Erkenntnisse
#1 Generative KI für umfassende Werbung in allen Kanälen
Künstliche Intelligenz bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten über den gesamten Sales-Funnel hinweg. Fred Vallaeys zeigte in einem Panel, wie beispielsweise ChatGPT für die Zielgruppenbildung und die Erstellung von hochwertigen Kreativinhalten genutzt werden kann. Die Integration von KI-Tools kann somit dazu beitragen, die Effizienz und Wirksamkeit von SEA-Kampagnen zu steigern.
Wichtigstes Takeaway: Um KI-Tools in den SEA-Alltag erfolgreich zu integrieren, sind viele, teilweise teure APIs und Scripts notwendig. Jedoch ist der Einsatz von KI auch für kleinere Tasks in diesem Bereich sinnvoll und zeitsparend.
#2 PMax-Kampagne als wichtige Kampagnenform für Google Shopping
Performance Max hat sich als beliebte Kampagnenart etabliert, bietet jedoch auch Herausforderungen. Andrew Lolk präsentierte auf der SMX Möglichkeiten zur weiteren Optimierung von Performance Max, um seine Vorteile voll auszuschöpfen. Es wurde auch über das Vertrauen in Google und mögliche Alternativen zur Nutzung von Performance Max diskutiert, um die Kampagnen noch effektiver zu gestalten.
Wichtigstes Takeaway: PMax ist kein Allheilmittel. Während der Nutzen der Kampagnenform als Leadgenerator fraglich ist, ist sie für Google Shopping sehr gut zu gebrauchen.
#3 Traffic-Betrug und Fake Traffic durch reCaptcha und anderen Plattformen vorbeugen
Klickbetrug und Fake Traffic stellen eine ernsthafte Bedrohung dar, die nicht nur den Erfolg von SEA-Kampagnen beeinträchtigen kann, sondern auch finanzielle Verluste verursacht. Dejla Hrnjadovic und Marc Stürzenberger präsentierten auf der SMX Messe wirksame Strategien, um Betrug frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Zudem wurden effektive Reaktionsstrategien vorgestellt, um Betrüger und Bots schnellstmöglich zu entfernen und die Integrität der Kampagnen zu wahren.
Wichtigstes Takeaway: Integrationen wie reCaptcha oder zusätzliche Tools wie beispielsweise Clickcease sind in Zukunft wichtige Werkzeuge, um mit Google-Ads-Kampagnen valide Daten zu erhalten.
#4: Googles Consent Mode v2: Anpassungen nötig
Die Änderungen im EWR am 6. März brachten einen Einschnitt in die Datenerhebung und Messung mit sich. Webseitenbetreiber müssen bei der Datenerfassung ihrer Nutzer seit diesem Datum Anpassungen vornehmen, um die Vorgaben des Consent Mode v2 zu erfüllen. Ohne diese Anpassungen in der verwendeten Consent Management Platform ist kein zielgruppengerechte Ansprache der Ads möglich und die Anzeigen verlieren ihre Effektivität.
Wichtigstes Takeaway: Da hinsichtlich Consent Mode große Änderungen Ende 2024 folgen werden, sollten Webseitenbetreiber dringend ihre Datenerfassung datenschutzgerecht anpassen: Ohne Zustimmung kein Tracking.
Die diesjährigen Panels und Keynotes auf der SMX 2024 zeigten einmal mehr, dass das Online-Marketing sowohl durch KI als auch durch Änderungen in der organischen Suche einen disruptiven Wandel erfährt. Die nächsten Jahre dürften weitere spannende Neuerungen mit sich bringen. Wir werden in Kürze weitere Artikel zu den in diesem Recap genannten Themen veröffentlichen. Um keine News zu verpassen, können Sie hier unseren Newsletter abonnieren.
Wir freuen uns jedenfalls auf die nächste Ausgabe der SMX 2025!
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