Das Online Marketing Rockstars Festival ist ein Highlight der Branche. Für die netzgefährten war in diesem Jahr Geschäftsführer Andreas Armbruster bei dem Event.
Hamburg am 22.03. – Während wir uns auf die zwei Tage unter Fachkollegen vorbereiten, ahnen wir bereits, dass dieses Jahr alles anders wird. Während das Online Marketing Rockstars Festival in den letzten Jahren tatsächlich eher ein Festival mit großen Afterhour-Partys und netten Gesprächen zwischen den Vorträgen war, scheint in diesem Jahr alles sehr professionell. Viele Workshops, interessante Podien und ein straff abgesteckter Sicherheitsrahmen machen schnell klar, dass wir uns hier unter Experten befinden. Perfekt, um die netzgefährten zu repräsentieren, aber auch um neue Kontakte zu knüpfen.
Bei bis zu 8 Workshop-Sessions gleichzeitig mussten Besucher des Festivals sich bereits vor dem Besuch einen Terminplan zurechtlegen. Masterclasses rund um Echtzeit-Personalisierung, Social Bots, Smarttechnologie und vieles mehr luden dazu ein, sich auf allen wichtigen Zukunftsgebieten weiterzubilden. In Hamburg lag der Fokus nicht mehr auf klassischem SEO und stringenten Marketing. Viel eher wurde über die neuen Google Actions diskutiert, Skills die in Zukunft über den Google Assistant helfen sollen, das Marketing zu revolutionieren.
Ein großes Thema, das auch durch den Springer-Chef Mathias Döpfner an EU-Kommissar Andrus Ansip im Podium herangetragen wurde, war die ePrivacy. Der Vorwurf Döpfners: Statt Alternativen zur Gesetzgebung zu suchen, erhielten Giganten wie Google und Facebook immer mehr Macht. Ansip ging auf diese Vorwürfe nicht ein. Was uns in den kommenden Jahren im Bereich der EU-Gesetzgebung zu Social Media erwartet, bleibt also offen. Aus den Wahldebakeln hat man auf politischer Ebene offenbar nicht gelernt. Und auch die Diskussion rund um eine Fallstudie bei VW zeigt, dass Echtzeit-Personalisierung auch in den großen Unternehmen noch immer wie ein unterhaltsames Werkzeug gehandhabt wird, das mit der Privatsphäre der Kunden nichts zu tun hat. Hier hoffen auch wir in den kommenden Jahren auf ein Umdenken in der Marketingbranche.
Neben Stargästen wie Mathias Döpfner, Robert Gentz, David Sneddon und Mark Rabkin in Vertretung von Facebook Ads &Business waren auch einige der Online Marketing Rockstars Top 50 auf dem Festival zu Gast. In diesem Jahr ging der 1. Platz unter den Online Marketing Influencern an Dominik Richter. Als CEO und Mitgründer des Lebensmittelversandkonzeptes „Hello Fresh“ konnte er den Einstieg an die Börse nach nur sechs Jahren mit einem Börsenwert von 1,7 Milliarden Euro verbuchen. Für sein Unternehmen gewinnt er Größen wie Sarah Wiener und Jamie Oliver, die aktiv werben und in Testimonials das Konzept loben. Weniger der Öffentlichkeit bekannt ist der Inhaber des zweiten Platzes, Mark Grether. Als CEO von Sizmek hat er eine Full-Stack-Plattform mitaufgebaut, die es mit Google und Facebook aufnehmen möchte. Die Fachjury des Online Marketing Rockstars Festival sieht diesen Plan als realistisch an, Sizmek ist aktuell in 70 Ländern aktiv und wächst beständig. Auch die Plattform Lunar, deren Gründer Christoph Schäfer auf Platz 3 landete, ist außerhalb der Marketingbranche bisher wenig bekannt. Dabei wächst die Online-Mediaagentur ständig und soll heute ein neunstelliges Budget verwalten. Wir gratulieren diesen und 47 weiteren Marketingexperten zu der Platzierung in der Liste der 50 Besten.
Abseits der wichtigen Talks, Podien und Workshops konnte ich auf dem Fachevent auch in diesem Jahr wieder mit Kollegen und Kunden ins Gespräch kommen. Das OMR bietet hierfür traditionell eine hervorragende Plattform, wenn man genügend Zeit mitbringt. Besonders gefreut haben wir uns über das Interesse an unseren SEA-Leistungen und dem effizienten Blogvertising. Mit aktuell über 19.000 Bloggern in unserem Portfolio hatten wir gehofft, einige unserer Partner und Marketingkunden auch auf der Online Marketing Rockstars Tagung zu treffen und wir wurden nicht enttäuscht.
Für das kommende Jahr bleibt zu wünschen, dass das hohe Niveau des diesjährigen Festivals weitergeführt wird. Nur mit starken Gästen, die unsere Branche auch politisch beeinflussen und echte Entscheidungsträger sind, kann die Online Marketing Nische hierzulande weiter wachsen. Dazu dürfen wir auch vor Sicherheitsthemen nicht zurückschrecken. Ich freue mich auf die OMR 2019!