Es waren beeindruckende zwei Tage auf der diesjährigen SMX in München.
In über 60 Sessions mit mehr als 80 Referenten wurde geballtes Wissen und aktuelle Trends aus den Bereichen SEO, SEA und Online Marketing vermittelt. Das Team der netzgefährten war mit gleich vier Fachkräften: Lisa Illiadis, Patrick Müller, Patrick Ungerer und Isabel Berner in München vertreten.
Die wichtigsten Learnings und wichtigsten Inhalte haben wir in diesem Betrag zusammengefasst.
Keynote:
Greg Gifford hat uns einen gelungenen Auftakt geboten zur diesjährigen SMX gegeben. Es war eine bildstarke Keynote über die wichtigsten Mobile Rankingfaktoren und welche Veränderungen auf uns im Bereich Sprachsuche sowie Mobile Suche zukommen.
Die richtigen Worte finden: Tools und Techniken für Keywordauswahl und Suchmaschinentexte, Kai Spriestersbach
Kai Spriestersbach hatte eine der ersten Sessions und hat uns einen ausführlichen Auftakt zur Konferenz geboten. Er hat die besten Tools und Techniken vorgestellt, um die richtigen Keywords im Bereich SEO zu finden.
Die Keyword Recherche sollte immer die Vorarbeit sein, um darauf eine Seitenstruktur aufzubauen. Im letzten Jahr wurden 2 Trillionen!!! Suchanfragen bei Google gestellt. Ganze 15% davon hat Google zuvor noch nie gesehen. Das ist schwer vorstellbar aber eine Tatsache. Dies zeigt, dass hier noch ein enormes Potential liegt und ein Keyword Set sollte stetig betrachtet werden, um älteren Content zu ändern oder durch die aktuellen Erkenntnisse neue Unterseiten zu bauen.
Bei der Keyword Auswahl und bei der Content Erstellung sollte auch immer der Nutzer Intent im Fokus liegen. Jeder Webseiten- oder Shop Betreiber sollte sich die Frage stellen, was ist mein Content und für wen ist er? Ein gutes Beispiel zur Beantwortung dieser Frage liefert Sportcheck mit Nike Schuhen. Der Nutzer möchte Nike Schuhe sehen und kaufen. Er möchte keine unnötigen Texte lesen. Im Mittelpunkt sollten viele Bilder der Sportschuhe stehen. Allein Fotos und eine kurze Beschriftung reichen vollkommen für den Nutzer aus. Im Bild ist die Produktseite zu sehen, dort ist kein geschriebener Content im Footer oder rechter / linker Spalte. Bei Sportscheck stehen einzig und alleine die Produkte im Mittelpunkt. Diese Seite beantworten genau die Nutzer Anfragen über Google: „Sneaker, Nike, Damen“.
Dies zeigt, dass sich jeder Webseitenbetreiber genaue Gedanken machen sollte, was die Nutzerintention ist und darauf den Inhalt der Seite ausrichten. Content sollte für den Nutzer erstellt werden und nicht für die Suchmaschinen.
Ein weiteres Learning gab uns Kai Spriestersbach noch in Bezug auf die Ergebnisse in den Google SERPs: Google streut die Ergebnisse nach Nutzerinteresse aus. Das bedeutet, sucht ein Nutzer nach „Reis Gericht“ werden „Reis Rezepte“ als Suchergebnis ausgeliefert. Dies zeigt, das Suchinteresse der Nutzer ist an oberster Stelle und Google zeigt Websites und Inhalte an, die darauf abzielen. Das heißt wiederrum für uns Marketing Beauftragten, die Inhalte auf den Websites so aufzubereiten, das die Fragen und Such Intentionen der Nutzer beantwortet werden.
Das Local Mobile SEO Playbook 2018, Cindy Krum und Greg Gifford
Das Thema Local SEO konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Cindy Krum und Greg Gifford haben einen wortgewaltigen Vortag gehalten und im Sekunden Takt sind uns Informationen zugeflogen. Wir waren völlig geplättet aber um viele Erkenntnisse reicher.
Unsere wichtigsten Learnings aus dem Vortag in Kürze zusammengefasst:
- Google kann über verschiedene Devices und Eingabeformen (Tippen in Suchfeld, Sprachbefehle) unterschiedliche Nutzerintentionen herausfiltern und erkennt was mit der Suchanfrage auch gewünscht wird
- Für die Zukunft ist es daher enorm wichtig, Inhalte auf die Suchanfragen und Anfrageformen abzustimmen. Inhalte müssen gut gegliedert und im technisch aufbereitet werden, dass Google sich die Daten einfach und schnell ziehen kann (beispiel schema.org, Listen, Tabellen, etc.)
- Für diejenigen, die mehr Informationen zu Local SEO, Mobile First und vielen anderen Themen haben möchte, können wir wärmstens den Firmen Blog von Cindy Krum empfehlen (https://mobilemoxie.com/blog/). Hier findet jeder Online Marketer wunderbar recherchierte Informationen und schöne Artikel!
- Wer Locla SEO machen möchte, sollte IMMER eine physische Adresse in der Stadt haben, in der in den Suchergebnissen gerankt werden soll! Das ist sehr wichtig für den Erfolg!
- Local SEO geht nicht ohne lokale Links!
- Wer lokal ranken möchte, sollte auch die wichtigsten lokalen Begriffen und Keywords im Content nutzen
Search Engine Friendly Design, Jens Fauldrath
Jens Fauldrath hat uns kompakte und wortgewaltige 45 Minuten zum Thema SEO wortwörtlich um die Ohren gehauen.
An oberster Stelle stand die Aussage: „alle SEO Bemühungen sollten immer nur für den Menschen gemacht sein, nicht für Google oder andere Suchmaschinen“. Eine Seite sollte natürlich immer SEO optimiert sein, der Nutzerintent muss jedoch trotzdem im Fokus aller Optimierungen stehen.
Werden Inhalte und der Aufbau einer Seite geplant sollten immer die tatsächliches Nutzer Intentionen herausgefiltert werden. Dies wurden anschaulich am Beispiel der Suche für „low carb shake“ nähergebracht. Der Nutzer der nach diesem Longtail sucht, möchte sich allgemein über einen Shake mit wenig Kalorien informieren. Er weiß noch nicht genau was es ist, was es kann und schon gleich gar nicht wie er schmeckt. In der Google Suche erscheint hier schon einige Produktseite mit einem genauen Produkt. Alle SEO Bemühungen sollten dahingehen, eine Kategorieseite oder Informationsseite zu ranken, um den Nutzer abzuholen. Eine Produktseite für solch einen Suchbegriff zu ranken wäre rungeeignet und gibt dem Nutzer nicht die Antwort, nach der er vermutlich sucht.
Als weiteres wichtiges Learning wurde die Informationsarchitektur der Seite herausgestellt.
Jeder Webseitenbetreiber sollte auf folgende Punkte achten und bereinigen:
- Eindeutige URLs erstellen
- Indexierungsanweisungen (die robots.txt und meta robot tags richtig nutzen! Die Empfehlung: kein oder nur in Ausnahmen noindex nutzen)
- Meta Angaben pflegen (am besten sollten hier keine Beschreibungen der Seiteninhalte erfolgen, sondern wieso jemand auf den Link klicken sollte)
- Schemantische Auszeichnungen
YouTube Marketing im B2B, Dave Brych
Auch im B2B Bereich funktionieren Marketingkanäle wie YouTube und eine breite Masse kann erreicht werden, nicht nur Fachpublikum. Die Ziele sind andere, großartige Abverkäufe dürfen natürlich nicht erwartet werden. Aber der Branding Effekt ist enorm, vorausgesetzt man steuert die Kampagne richtig aus.
Dave Brych hatte die Idee eine Spedition, die Spedition Zippl aus Hamburg, auf YouTube groß zu promoten. Zu Beginn wurde die Idee für Verrückt erklärt. Heute, rund 97 Videos später, ist der YouTube Channel „Wir heißen Axel“ zur Erfolgsgeschichte geworden. Der Content wir vielfach, auch von Fachgrößen wie der IHK, geteilt, verlinkt und als eigene Content Aufwertung genutzt.
Wir können den YouTube Channel: https://www.youtube.com/channel/UCKWKgAsyByd2STxDetZ1_9A wärmstens weiterempfehlen! Aber sehen sie selbst, wie unterhaltsam und fachlich interessant Axel und Axel sind.
Content Marketing Strategie – welche ist die richtige für mich, Frank Hohenleitner
Hinter jeder Content Marketing Strategie sollte eine gute Planung stehen. Frank Hohenleitner zeigt uns in seiner Session verschiedene Modelle und welche Vorteile daraus gezogen werden können, um eine gute Strategie mit convertierendem Content zu erstellen.
Folgende Überlegungen sollten gut durchdacht werden:
- Ziele / KPI´s definieren
- Zielgruppe kennen
- Planung und Umsetzung
Zudem ist die Erstellung von Personas wichtig. Diese sollten jedoch nur die Grundlage sein, denn mit den Personas sollte das mediale Nutzerverhalten der Personas abgeleitet werden. Dadurch bekommt man Informationen wo und welcher Content gezielt gestreut werden soll.
DoubleClick Campaign Manager & DoubleClick Bid Manager, Leonardo Kopp
Mit Google DoubleClick haben wir mehr über smarte kreative Werbestrategien und das effiziente Gestalten von Werbebudgets gelernt, welches auch Drittanbieter miteinbezieht. DoubleClick ist ein umfangreiches Tool von Google welches sich aus Studio, Campaign Manger und Bid Management zusammensetzt. Durch diese Fusion gelingt Marketern das gestalten von optisch ansprechenden Werbeanzeigen die durch richtige Targeting Settings die relevante Zielgruppe erreichen. Darüber hinaus lässt sich die aufgesetzte Kampagne mit dem DoubleClick Bid Managament zielgenau optimieren und feinabstimmen.
Bereit für Amazon Ads, Michael Praetorius und Michael Felis
Kunden dort abholen, wo sie zuerst suchen…Die klassische Google Produktsuche ist schon lange nicht mehr Anlaufstelle Nummer eins. Laut Umfragen starten 30% Produkt Recherchen auf Amazon und nur noch 13% direkt bei Google. Umso wichtiger, sich mit dem Amazon Marketing Services auseinander zusetzen um parallel zu Google AdWords Werbeanzeigen zu schalten. Die Kampagnenaufsetzung und das Optimierungsvorgehen ähnelt stark dem Verfahren von Google. Wer hier bereits Erfahrungen sammeln konnte, sollte mit der Werbeaufsetzung bei Amazon keine großen Probleme haben.
Remarketing Taktiken, Larry Kim
Der Remarketing Mix aus Search und Social wird immer spannender. Jeder Marketer stand bestimmt schonmal vor der Frage, wie man User gezielt zu einem Online Shop zurückbringt. Oftmals erweist es sich einfacher User anzusprechen, die bereits engeren Kontakt mit einer Brand hatten. Das kann zum Beispiel das Engagement mit einem Facebook Post oder die Wiederansprache über RLSA Listen für Search sein. Ein wichtiger Faktor ist auch die Beachtung des ROI. Durch die gezielte Ansprache der User, können so (durch die richtige Strategie) Kosten gespart werden.